Für Kurzentschlossene und Hoffnungsfunken – Einladung zur Workshopreihe

Seit letzten Sommer haben ein paar Funkenflieger überlegt, wie die Arbeit mit Funkenflug substanzieller und nachhaltiger werden kann. Diese Einladung zur Workshop-Reihe ist nun, nach vielen Vorbereitungen, ein erster Schritt dazu, dem sicher noch viele weitere folgen werden. Unten gibts weitere Informationen zu den Hintergründen.

Workshops im Mai und Juni 2016: Prototypenbau für einen mobilen und autarken Kindergarten/Bildungsraum

Diese Workshop-Reihe richtet sich an Menschen, die Freude am lernen, forschen und experimentieren haben und gerne handwerklich tätig sind. Egal ob SchülerInnen, SchulleiterInnen, Studierende, PädagogInnen oder Teebeutelsammler: Wer das Herz am rechten Fleck hat und mit Akkuschrauber und anderen Werkzeugen gerne etwas Neues auf den Weg bringen möchte, ist herzlich eingeladen!

In Kooperation mit einem Kindergarten bauen wir in Schwäbisch Gmünd den Prototypen eines mobilen, flexiblen, energieautarken und komfortablen Bildungsraums in der Natur auf. Was wir hier entwickeln und erproben wird im Sommer dann gleich bei einem echten Kindergarten-Neubau zur Anwendung kommen. Gleichzeitig wird der entstehende Prototyp weiter als Forschungsprojekt dienen. Hier finden in Zukunft Workshops und Treffen statt und es entsteht eine Anlaufstelle für Menschen, die gerne neue Lern- und Lebensräume entwickeln und gestalten.

Projektträger ist der gemeinnützige Verein Sozialkraftwerk e.V. Für die Konzeption, die Projekt- und Bauleitung ist Krishna Saraswati verantwortlich. Partner und Unterstützer sind unter anderem die Heidehofstiftung (Materialkauf), Festool und Stihl (Werkzeuge), die EWS Schönau (Inselphotovoltaik), die Firma KuKuK (fachliche Beratung) und lokale Firmen, die uns mit ihrer Werkstatt, mit Material, oder mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Hier die Workshops in Reihenfolge:

Workshop 1: Terrassenlandschaft

Vom 2. bis 6. Mai erproben und bauen wir eine modulare und flexible Terrassenlandschaft, die sich wie bei Lego immer neu kombinieren und zusammenstecken lässt. Sie besteht aus gleichschenkligen Dreicken mit einer Seitenlänge von 200cm. Diese Dreiecke lassen sich mit Verbindungselementen zusammenstecken. Wie bei einem Puzzle kann man auf diese Weise für jeden Ort (Schule, Kindergarten, Universität, Wohnraum) ganz einfach eine Terrassenlandschaft bauen, die sich organisch in die Umgebung einfügt. Und wenn sich die Bedürfnisse ändern, tut das auch die Terrassenlandschaft: Man löst eine einzige Schraube am Verbindungselement und kann das Puzzle dann neu zusammen setzen. Die Terrasse ist so konzipiert, dass man sie ohne große Vorkenntnisse mit SchülerInnen, Eltern und Pädagogen im Rahmen eines Workcamps realisieren kann.

Workshop 2: Bau einer kinderfreundliche Humustoilette / Außenraumgestaltung

Vom 9. Mai bis zum 13. Mai beschäftigen wir uns mit fließenden Übergängen zwischen Innen- und Außenraum. Was braucht ein Bildungsraum der mitten in der Natur ist? Wie kann man Übergangszonen von der freien Natur in den Innenraum so gestalten, dass alles sauber bleibt und auch bei Matschwetter gut funktioniert? Wir legen kleine Schotterwege und Beete an, schaffen Ruheoasen und Aktivbereich. Und wir bauen eine kinderfreundliche Humustoilette. Bedienkomfort und Ästhetik sollen Hand in Hand gehen und natürlich steht der pädagogische Aspekt im Mittelpunkt. Das stille Örtchen so praktikabel sein, dass es im Kindergarten- und Schulalltag gut funktioniert und gerne besucht wird.

Workshop 3: Bau einer zerlegbaren und mobilen Bodenplatte für eine winterfeste Jurte

Vom 16. bis zum 20. Mai bauen wir eine isolierte, 50 Quadratmeter große Bodenplatte für eine winterfeste, komfortable Jurte. Die Bodenplatte ist mobil und lässt sich gut demontieren und umziehen. Sie besteht aus 12 Kuchenstücken, die zu einem sternförmigen Boden zusammengesetzt werden. Douglasiendielen ergeben ein schönes, warmes Raumgefühl und eine Isolierung aus Stroh sorgt in Verbindung mit einer Dampfbremse für ein angenehmes Raumklima: wohlige Wärme im Winter und guter Hitzeschutz im Sommer.

Workshop 4: Aufbau winterfeste Wohnjurte

Vom 23. bis zum 26. Mai bauen wir eine winterfeste, hinterlüftete und isolierte Doppeljurte inklusive Dach, Lichtkuppel und Fenstern auf. Die Jurte hat 50 Quadratmeter Fläche, 4 Große Terrassenfenster, eine doppelschalige Lichtkuppel, ein Scherengitter ist isoliert und beheizt und so komfortabel und bequem wie ein Haus, also auch ganzjährig nutzbar.

Workshop 5: Innenraumdesign

Vom 6. bis 9. Juni bauen wir eine fahrbare Kücheninsel, die im Winter im Innenraum und im Sommer im freien als Außenküche funktioniert und auch mal einen Regenschauer aushält. Ein professionelles Gaskochfeld, eine Spüle und ein autarkes Waschbecken mit Fußpumpe werden ästhetisch und sinnvoll kombiniert. Verschiedene Ebenen und Hocker ermöglichen auch den Kindergartenkindern das Mitkochen und Backen.
Weitere Workshops im Juni folgen (Mutlifunktionsmöbel: Tisch, Stauraum und Podest in einem, etc)

ORGANISATORISCHES

ANMELDUNG: Pro Workshop gibt es 10 freie Plätze. Rückfragen und Anmeldungen bitte direkt an krishna.saraswati(ät)sozialkraftwerk.de oder in der facebook-Veranstaltung zu den einzelnen Workshops. Die Anmeldung ist nach der Bestätigung verbindlich

ÜBERNACHTUNG: Je nach persönlichem Geschmack kann ganz einfach entweder direkt vor Ort im Zelt, in einer nahe gelegenen Ferienwohnung oder auch im Hotel in Schwäbisch Gmünd übernachtet werden. Zu beachten ist, dass der Platz sich im Aufbau befindet. Die Workshops sind sehr praktisch orientiert und finden ganz idyllisch im Grünen statt. Die Verhältnisse sind einfach, aber herzlich: Es gibt eine Trinkwasserquelle, gekocht wird gemeinsam in einer überdachten kleinen Außenküche. Wir haben eine Gruppenkasse, in die jeder nach Absprache für den Einkauf von Lebensmitteln einzahlt. Außerdem gibt es ein Bad mit Duschmöglichkeit im nahe gelegenen Haus.

KOSTEN: Für SchülerInnen und Studierende ist die Teilnahme kostenfrei. Wer es sich leisten kann oder über ein Budget verfügt zahlt pro Workshop 100-300 Euro an den Verein. Damit decken wir unsere Ausgaben (zum Beispiel für Werkzeugpflege, Reparatur und Verbrauchsmaterial). Eine Spendenquittung können wir dafür gerne ausstellen.

MITBRINGEN: gute Laune, geeignete Arbeitskleidung, Zelt, Isomattte, Schlafsack und was Mensch sonst eben noch so braucht.

ANREISE: Der Ort liegt 5 Minuten vom Bahnhof in Schwäbisch Gmünd enfernt. Nähere Informationen zur Anreise gibts bei der Anmeldungsbestätigung.

HINTERGRÜNDE

Besteht Funkenflug jetzt nur noch aus Workshops?

Nein! Aber einige Funkenflieger haben gemeinsam überlegt, dass Sie Anlaufstelle schaffen möchten und ein rechtlicher Rahmen als Träger für die verschiedensten Projekte, die durch Funkenflug entstehen sehr hilfreich wäre. Den rechtlichen Rahmen haben wir dann mit der Gründung des Vereins Sozialkraftwerk e.V. geschaffen. Eine erste Anlaufstelle wird nun in Schwäbisch Gmünd entstehen. Sicher werden viele weitere Orte und Projekte folgen. Und wer weiß, vielleicht gibt es 2017 auch wieder einen großen Funkenflug-Lauf! Funkenflug soll schließlich weiter lebendig und vielfältig sein!

Wie sieht der Ort aus, an dem die Workshops stattfinden?

Direkt am Stadtrand von Schwäbisch Gmünd, an einem Südhang mit eigener Quelle, 5 Minuten vom Bahnhof entfernt, haben wir mit dem Verein ein Gelände gepachtet. Im Herbst 2015 wurde uns hier die Baugenehmigung für den Aufbau eines innovativen, in die Natur integrierten Bildungsraums ausgestellt. Neben Forschung und Entwicklung soll hier eine Anlaufstelle für Funkenflieger und für Menschen entstehen, die etwas im Bildungsbereich bewegen möchten. Verantwortlich für den Platz ist Krishna Saraswati, der auch auf dem Gelände wohnt.

Wie kommt es zur Kooperation mit dem Kindergarten?

Letzten Sommer habe ich -Krishna- den Auftrag bekommen, ein Konzept für den Neubau eines bestehenden, einzügigen Kindergartens zu erarbeiten. Anlass dazu war meine Erfahrung mit Funkenflug und der Bau einer Doppeljurte im Rahmen diverser Workshops, die ich organisiert und durchgeführt habe. In der intensiven Zusammenarbeit mit den Kindern, den Eltern, dem Pädagogik-Team und dem Vorstand habe ich versucht all die Wünsche und Vorstellungen in eine konkrete und liebevolle architektonische Form zu bringen. Das erarbeitete Konzept wird nun in Zusammenarbeit mit der Firma KuKuK in Stuttgart und einem Workcamp des IBG mit Studenten aus der ganzen Welt umgesetzt. Für die bauliche Umsetzung wurde ich mit der Projektleitung beauftragt. Der neue Kindergarten wird im September 2016 seine Türen öffnen.

Wie sieht das architektonische Konzept für den Kindergarten aus?

Der Wunsch, dass der Kindergarten sich dem Bedürfnissen immer wieder neu anpassen kann, hat dazu geführt, dass ich eine sehr flexible, modulare Architektur dafür erarbeitet habe. Sie besteht aus zwei wesentlichen Elementen: Dem oben vorgestellten Terrassensystem und großen, winterfesten und beheizten Wohnjurten. Alles wird so gestaltet, dass die Kinder den Wasser- Wärme- und Energiekreislauf im Alltag erleben und daran beteiligt sind. Der Kindergarten ist komplett Energieautark: Strom kommt aus einer Photovoltaik-Inselanlage, Wasser wird in einer Pflanzenkläranlage gereinigt und die Toiletten produzieren hochwertigen Humus und benötigen kein Wasser. Geheizt wird mit Pellets und Stückholz. Die Kinder können das wärmende Feuer über die Sichtscheibe sehen. Die ganze Anlage bietet modernen Wohnkomfort, verbraucht aber viel weniger Ressourcen, ist günstig im Bau und lässt sich sehr einfach umbauen und erweitern.

Wer mehr darüber wissen will kann die Mappe zum Kindergartenprojekt ansehen:

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Ich freue mich sehr auf den Mai und Juni
Liebe Grüße in die Welt,
Krishna Funkenflieger

 

 

 

 

Video vom Lauf 2014
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